Abwasser auffangen: Diese Möglichkeiten können Sie in Ihrem Garten nutzen
Neben dem Regenwasser kann auch das Abwasser aus dem Haushalt verschiedentlich wieder genutzt werden. Das sogenannte „Grauwasser“ beträgt ca. 130 Liter pro Person und Tag. Die Anschaffungskosten für den Abwassertank flach sowie die Aufbereitungsanlage rechnen sich schon nach einem Jahr. Neben den Kosten für Frischwasser können auch die Abwasserkosten für die Entsorgung eingespart werden.
Welche Aufbereitungsanlagen gibt es?
Zunächst gelangt das Abwasser über eine separate Leitung aus Küche und Bad in den Grauwasserspeicher. Danach wird das Grauwasser gereinigt und aufbereitet und wird in den Betriebswasserspeicher weitergeleitet. Somit kann das aufbereitete Wasser für Garten und Haushalt wiederverwendet werden. Die Art der Anlage hängt von der Größe des Haushalts und der Anzahl der Personen zusammen. Darüber hinaus kommt es auch darauf an, wofür das Grauwasser verwendet werden soll. Die Grauwasseraufbereitung funktioniert ohne jegliche chemische Zusätze.
Die mechanische Aufbereitung erfolgt mit einem Filtersystem. Schwebende Teile werden dabei zerkleinert. Die Rückstände werden direkt in das Kanalsystem abgeleitet. Die biologische Aufbereitung arbeitet mit Mikroorganismen, die die Rückstände zersetzen und ins Kanalsystem ableiten. Dieses Verfahren dauert allerdings einige Zeit. Nach der Installation kann das System erst nach zwei Wochen genutzt werden. Die UV-Strahlung reinigt das Wasser im Vorbeifließen. Eine Pflanzenkläranlage im Garten kann jeder selbst anlegen. Dazu muss im Garten nur ein Beet angelegt werden. Der Boden wird mit Kies aufgefüllt und mit Schilf bepflanzt. Der Kies filtert die groben Stoffe heraus. Daneben wird eine Sickergrube ausgehoben. Das gereinigte Grauwasser fließt automatisch hinein und kann zum Gießen entnommen werden.
Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?
Für Einfamilienhäuser stehen Kleinanlagen ab 300 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung. Diese können im Keller aufgestellt oder im Garten vergraben werden. Der Abwassertank flach wird immer vergraben und ist mit einem Filter und einer Pumpe ausgestattet. Das Rohrsystem muss allerdings adaptiert werden. Die Kosten dafür betragen zwischen 400 und 600 Euro. Die Gesamtkosten betragen ca. 5.000 Euro.
Worin bestehen die Vorteile?
Der Trinkwasserverbrauch lässt sich damit aber auch um bis zu 70.000 Liter reduzieren. Das sind ca. 600 Euro pro Jahr. Die Wartung muss jährlich erfolgen. Die Stromkosten für den Betrieb kommen noch dazu. Da aber wertvolle Ressourcen und Energie gespart wird, stehen von Bund und Ländern Förderungen bzw. Zuschüsse zur Verfügung. In Hamburg beträgt dieser 1.500 Euro pro Anlage für einen Haushalt. Natürlich hängen die Zuschüsse von der jeweiligen Situation ab. Darüber hinaus sind sie von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Zuschüsse können bei mehreren unterschiedlichen Institutionen angefragt werden. Dazu zählen neben Bund, Ländern und Gemeinden, das Umweltbundesamt und das Bauamt.
Darüber hinaus steigt natürlich auch der Wert der jeweiligen Immobilie. Ein umweltfreundliches und nachhaltiges Haus zu kaufen oder zu bewohnen, liegt im Trend des 21. Jahrhunderts.